Ich beschäftige mich jetzt seit gut zwei Jahren mit dem Projekt „Mein erstes Buch“.
Meine Geschichte selbst war schneller als gedacht geschrieben, wenn man in Betracht zieht, dass mir als Vollzeit-Friseur und guter Ehemann nur der Sonntagnachmittag und der Montag zur Verfügung standen. Im August 2017 habe ich mit der Arbeit zu meinem ersten Buch begonnen und im Jänner 2018 bei einer Zugfahrt von Prag nach Graz habe ich die letzten Seiten des ersten Entwurfs fertig geschrieben.
Meine Frau Julia stand mir in dieser Zeit mit Kritik, Ratschlägen und vielen motivierenden Worten immer zur Seite. Ihr las ich mein Buch Kapitel für Kapitel vor. Den fertigen Entwurf las Sie natürlich auch als Erste. Danke, mein Schatz!
Dann habe ich mal ein paar meiner besten und ältesten Freunde (Alex, Wolfang und Klaus) praktisch dazu verdonnert den ersten Entwurf zu lesen. Alex war freundlich und korrekt, ist aber schließlich über die Seite 70 nicht hinausgekommen. Diese ersten 70 Seiten wurden dann fast zu meiner Nemesis, aber dazu später. Wolfgang und Klaus waren sehr gute und dankbare erste Leser. Wolfgang hatte sogar zahlreiche schriftliche Ergänzungen dazu geschrieben, sie aber beim falschen Abspeichern ins Nirwana des Speicher-Dschungels geschickt.
„Trotzdem Danke, Wolfgang!“
Ich bekam von den beiden ein hilfreiches und sehr wohlwollendes Feedback.
Mein Freund Arno versuchte das erste Kapitel zu lesen, scheiterte aber an meinen fehlenden Beistrichen und sonstigen Grammatikfehlern.
Mein Freund Andi, dem ich das erste Kapitel vorlesen durfte, war felsenfest davon überzeugt, dass dieses Buch unbedingt noch ein Kapitel als besseren Start in das Buch verträgt. Nach dem Motto „Wir haben nichts!“. So entstand der Prolog mit seinen mehr als zehn Seiten. Danke, Andi!
Mein Freund Walter schickte mir nur ein SMS mit den Worten: „Das ist nicht so mein Geschmack, Zötschi! Nichts für Ungut.“ Trotzdem Danke! Null Stress, Walter!
Bei einem netten Grillnachmittag, mit Heike und Siegi, rang mir die liebe Heike ab, die ersten 70 Seiten für mich zu lesen und zu lektorieren. Sehr cool für mich. „Danke dafür, Heike!“
Eine liebe Kundschaft und Germanistikstudentin machte mir denselben Vorschlag. Mein Fehler dabei war, das ich wieder nur die ersten 70 Seiten aus den Händen. Trotzdem danke!
Jetzt hatte ich 70 Seiten, die zweimal überarbeitet wurden und 200 die es nicht waren.
Zeit also die Nerven wegzuwerfen und die Übersicht zu verlieren. Zeit für eine Pause.
Diese Pause nützte ich aber sehr sinnvoll und begann an zwei anderen Buchprojekten zu arbeiten, verlor mich im Schreiben dieser beiden Werke.
Da ich Gott sei Dank eine so große Klappe habe und einigen meiner Kunden beim Haareschneiden von meinem, sich in Arbeit befindenden ersten Buch erzählt hatte, von meinen Kollegen und von meinen Freunden gar nicht zu sprechen, kam ich in die Verlegenheit, die Frage: Wie schaut es denn aus mit deinem Buch?, nicht mehr schlüssig beantworten zu können.
Wieder war es Julia, die mir den Vorschlag machte, das Buch „Korrektur“ zu lesen.
Also ausdrucken, ab in den Ordner und meine liebe Frau bei Stimmung halten, denn diese nutzt wirklich jede freie Sekunde, um zu lesen und zu korrigieren und es gab einiges zu tun.
So verfiel auch ich wieder in diese unbeschreibliche Lust zu schreiben und eine, meine erste Geschichte über Michael zu erzählen.
Ich begann die Kapitel neu zu setzen. Ich schrieb jedes Kapitel in Schlagwörtern auf eine Karteikarte, welche ich nach Farben sortierte. Es galt den Zeitablauf der Geschichte im Buch zu ordnen und zu verbessern. Da das Buch am Montag in der Früh um 09:00 Uhr beginnt und gewissermaßen am Freitag ins Finale tanzt, tanzte auch ich mit der Schwierigkeit keine Fehler im Zeitablauf zu machen. Leichter als geschrieben!
So wurden aus den 270 Seiten des ersten und jetzt im Nachhinein für mich der etwas unbeholfenen Variante des ersten Entwurfs mehr als 400 Seiten der nun fast fertigen Variante des Buchs.
Ich habe es wirklich besser gemacht. Und das hat mir richtig Spaß gemacht.
Es war mir aber klar, das wird nicht reichen. Es geht noch besser.
So begab ich mich zwischenzeitlich auf die Suche nach einem, meinem Lektor.
Ich fand im Internet mit Anni Bürki eine sehr erfolgreiche Krimiautorin und Lektorin.
Danke, liebe Frau Bürki für die Zeit, die Sie mir gewidmet haben. Hier bekam ich ein Gefühl, was Lektorieren bedeutet und was es mich kosten wird. In diesem Fall zu viel für mich!
Mit Wolfgang Wildneraus Graz finde ich dann einen Lektor, der auf meiner Wellenlänge sein könnte und mirwar klar, der wirdes werden. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Trotzdem danke Wolfgang, für deine Zeit!
So stolperte Barbara in mein Schreiberleben. Wir kennen uns schon sehr lange. Sie fragte mich einfach, ob ich es mir vorstellen könnte, dass sie mein Buch lektoriert.
Ja, ich kann. Sie wird es wunderbar machen.
So befinden wirunsjetzt Anfang November 2019 und mein Projekt„Rudi schreibt ein Buch“geht in sein Finale.
Ich bin gespannt.Seidihr es auch?
Herzlichst, euer Rudi
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